Konfliktanalyse: Kosovo

 
Der oder das Kosovo - Serben gegen Albaner

Geschichtlicher Verlauf

Bereits im Mittelalter fanden im Kosovo Konflikte statt, die sich bis heute in diversen Formen weitergeführt haben. Angefangen bei der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld, wo damals das slawische Volk gegen die Türken verlor, wurden - genau an dieser Stelle – noch weitere blutige Schlachten geführt. Zu der Zeit bedeutete das für die Serben, dass sie aus dem Land, dass ihnen schon so lange gehört hatte, vertrieben wurde. Danach gehörte das Kosovo zu dem damaligen Osmanischen Reich an. Dieses Reich bestand aber nur bis zum Jahr 1912. Im Friedensvertrag von London wurde Kosovo dann zwischen Serbien und Montenegro aufgeteilt. Als sich dann 1918 die Republik Jugoslawien gründete, gehörte das Kosovo ganz Serbien an, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Albaner waren. Albanien selbst war unabhängig. 
1974 wurde dem Kosovo unter der kommunistischen jugoslawischen Führung von Josip Broz Tito Autonomierechte zugesprochen, die allerdings schon 1989 von den Serben wieder aufgehoben wurden. Dabei wurden die Albaner, die  im Kosovo lebten, von den Serben unterdrückt und bis 1995 war die mehrheitlich albanische Bevölkerung fast vollständig aus dem öffentlichen Leben verdrängt, d.h. dass alle öffentlichen Lehrstellen und Posten der staatlichen Verwaltung an Serben vergeben wurden, und somit begann ein Dominostein nach dem anderen auf dem Konflikt-Spielfeld des Kosovo zu fallen: Die Albaner begannen Massendemonstrationen, die viele Todesopfer forderten. Dies veranlasste die Serben die Nationale Volksarmee zu schicken, die die albanische Führung zu Fall brachte und argumentierte, dass sie die serbische Minderheit unterdrücken würde. Der Kosovo wurde besetzt und nach und nach wurde den Serben wieder Kontrolle über Justiz und Polizei von der jugoslawischen Regierung zugesagt. 1998 gab es wieder Lichtblicke für die Albaner, als ihnen zum Beispiel sogar wieder eigene Universitäten garantiert wurden. Diese waren allerdings nur von kurzer Dauer, da noch im selben Jahr die Serben gegen „albanischen Seperatismus“ demonstrierten. Es gab mehrere Verletzte.
Da begann auch die NATO sich Gedanken über die gewaltlichen Eskalationen im Kosovo und drohte mit Luftschlägen. Die Albaner in dem angrenzenden Makedonien fingen an sich auch als unterdrückt zu bezeichnen und auch Albanien selbst wollte nicht weiter zusehen, wie die Kosovo-Albaner unterdrückt wurden. Jugoslawien begann langsam, sich von dem Kosovo-Konflikt zurückzuziehen. 
Als schließlich immer mehr Angriffe der Kosovo-Serben auf Kosovo-Albaner vorkamen, die zu Zerstörungen ganzer Dörfer und Flucht in das benachbarte Albanien führten, mischte sich der deutsche Außenminister Klaus Klinkel ein, indem er die amerikanische NATO zu weiteren Sanktionen gegen den Belgrad aufforderte. Wieder drohte die NATO mit massiven Luftschlägen, sollte Belgrad nicht die Blutigkeiten im Kosovo beenden. Immer mehr Kosovo-Albaner griffen auf Grund der mindestens 300 Toten und 65.000 Flüchtlingen zu den Waffen, und wurden immer mehr von der UCK (Befreiungsarmee Kosovo) unterstützt, und nun bestand jeder Grund zur Annahme, dass die Albaner es in kurzer Zeit schaffen könnten 20.000 bis 30.000 Mann zum „Bürgerkrieg“ anzuwerben. Immer wieder kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, bei denen auch die Serben trotz der NATO-Drohungen viele Offensiven starteten. Der „blutige Höhepunkt“ war am 15. januar 1999, als serbische Einheiten in einem Dorf 50 km südlich von Pristina 45 albanische Zivilisten töteten, worauf die Regierung England, Deutschland und USA mit großem Entsetzen reagierten. Beide Kriegsparteien wurden zur sofortigen Friedensverhandlung aufgefordert. Immer wurden - besonders von der NATO ausgehend - Ultimaten gestellt, aber trotzdem gingen die Kämpfe im Kosovo weiter.

Standpunkt Deutschlands

Deutschland selbst hatte vor allem zusammen mit den Regierungen von England und den USA versucht Möglichkeiten zur Konfliktlösung zu geben. Es wurden vor allem die Albaner unterstützt, indem Vertriebene und Flüchtlinge aufgenommen wurden. Allerdings begann Deutschland auch bald, sie wieder abzuschieben („zurückzuführen“), da man auf ein baldiges Ende der Eskalationen baute und man davon ausging dass keine große Gefahr mehr herrschte.
Außerdem wurde die Kosovo-Albaner unter ähnlichen Bedingungen unter anderen noch von den Regierungen Bonn, Paris, London und natürlich der NATO unterstützt, während die Serben ihre Hilfe unter anderem von Jugoslawien, Frankreich und teilweise auch von Russland bekam.

Unabhängigkeitserklärung Kosovos 2008

Am 17.Februar 2008, neun Jahre nach dem sich der Krieg endlich beruhigt hatte, stellten der Präsident Fatmir Sejdiu und der Premierminister Hashim Thaci stolz die eigene, neue Fahne des Kosovo vor und verkündeten die Unabhängigkeit als souveränen und demokratischen Staat. (Siehe Bild)
192 Briefe, in denen um die Anerkennung als unabhängiger Staat gebeten wird, wurden schon gleich am Montag, dem 28.Februar 2008 an die Staaten der Welt verschickt. Die Antworten waren sehr unterschiedlich, zum Beispiel erkannte die USA den Kosovo gleich als neuen Staat an. Nach kurzem Zögern bestätigten ebenfalls Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Polen, Belgien, Finnland, Dänemark, Ungarn und die Schweiz die Anerkennung Kosovos an. Doch ganz im Gegenteil dazu verweigerten (natürlich) Serbien, aber auch Russland, China,  Zypern, Rumänien und die Slowakei diese Unabhängigkeitserklärung. Insgesamt haben bis heute über 60 Staaten den Kosovo als neuen Staat anerkannt. 
   
Eine dunkelblaue Fahne, auf der gelb Umrisse des Landes 
sowie sechs Sterne zu sehen sind. Das Blau steht hierbei für
„die Hoffnung der Bevölkerung des Kosovo auf eine Einbindung 
in die bestehenden euro-atlantischen Strukturen“, und die Sterne 
für die ethnischen Gruppen Albaner, Bosniaken, Roma, Serben, 
Türken und die restliche Minderheit.



(von Lisa und Carina)

Quellen: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_des_Kosovo  10.02.2010
http://www.bpb.de/themen/7X4HGH,0,0,Kosovo_erkl%E4rt_seine_Unabh%E4ngigkeit_.html 27.01.2010
http://www.bpb.de/themen/FP4DAK,0,0,Kosovo.html 27.01.2010
http://ema.bonn.de/kosovo.htm 25.01.2010
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosovokrieg 27.01.2010
http://www.fifoost.org/jugoslaw/land/geschichte.php 27.01.2010
http://video.google.com/videoplay?docid=-3200658395352059336# (ein Video in mehrere Clips gefasst) 03.02.2010



http://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_des_Kosovohttp://www.bpb.de/themen/7X4HGH,0,0,Kosovo_erkl%E4rt_seine_Unabh%E4ngigkeit_.htmlhttp://www.bpb.de/themen/FP4DAK,0,0,Kosovo.htmlhttp://www.bpb.de/themen/7X4HGH,0,0,Kosovo_erkl%E4rt_seine_Unabh%E4ngigkeit_.htmlhttp://ema.bonn.de/kosovo.htmhttp://de.wikipedia.org/wiki/Kosovokrieghttp://www.fifoost.org/jugoslaw/land/geschichte.phphttp://video.google.com/videoplay?docid=-3200658395352059336Allgemeines.htmlshapeimage_2_link_0shapeimage_2_link_1shapeimage_2_link_2shapeimage_2_link_3shapeimage_2_link_4shapeimage_2_link_5shapeimage_2_link_6shapeimage_2_link_7